Seenotrettungskreuzer John T. Essberger

  •  Erlebnisführung

Was zwischen dem Technik Museum Speyer und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als Kooperation begann, wurde schnell zur Freundschaft. Die ehemalige Crew hat nach wie vor eine besondere Bindung zu ihrem Schiff und läßt es sich nicht nehmen, regelmäßig danach zu schauen. Für Museumsbesucher bietet sich bei der Visite der Seemänner die Gelegenheit, den prachtvollen Seenotkreuzer bei speziellen Führungen zu erleben und auch mal in die Bereiche zu gelangen, die sonst nicht zugänglich sind. Die nächsten exklusiven Führungen finden am Samstag, 18. Oktober 2025 zwischen 10 Uhr und 17 Uhr statt. In diesem Zeitraum wir zur vollen Stunde sogar der Motor der John T. Essberger gestartet. Die Rundgänge sind im regulären Eintrittspreis des Technik Museum Speyer enthalten, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.


Die JOHN T. ESSBERGER wurde 1975 als erstes Schiff der großen 44-Meter-Klasse der DGzRS bei der Schweers-Werft in Bardenfleth an der Unterweser gebaut. Ihre drei Maschinen leisten zusammen 7200 PS und beschleunigten sie auf 26 Knoten (ca. 48 km/h) Geschwindigkeit. Wie alle Seenotrettungskreuzer der DGzRS ist die John T. Essberger als kentersichere und selbstaufrichtende Schweißkonstruktion vollständig aus seewasserbeständigem Leichtmetall im bewährten Netzspantensystem gebaut, das dem Schiffskörper besonders hohe Festigkeit etwa bei Grundberührungen verlieh.

Der Seenotrettungskreuzer verfügt über ein Tochterboot, ein Bordhospital, eine leistungsstarke Feuerlösch- und Fremdlenzanlage, ein Hubschrauber-Arbeitsdeck, ein zusätzliches schnelles Festrumpfschlauchboot sowie umfangreiche Kommunikations-, Navigations- und rettungsdienstliche Einrichtungen. Bei einem eventuell anfallenden Großschadensfall auf See konnten die Seenotkreuzer dieser Größe über 300 Schiffbrüchige unter Deck aufnehmen. Stationiert war die JOHN T. ESSBERGER seit ihrer Indienststellung auf der Seeposition Fehmarn in der westlichen Ostsee. Zur Stammbesatzung zählten 13 Rettungsmänner, wovon jeweils sechs auf „Wache“ waren. Das Schiff wurde auf den Namen des Hamburger Reeders und Förderer der DGzRS John T. Essberger (1886 – 1959) getauft.

Nach einem spektakulären Transport ist die John T. Essberger im Technik Museum Speyer angekommen. Nach umfangreichen Restaurierungen ist der Seenotkreuzer seit Oktober 2011 für unsere Museumsbesucher begehbar - auch die Innenräume können hierbei betrachtet werden.