30 Jahre U-Boot U9 im Museum

    Im Jahr 2023 wird das U-Boot U9 30 Jahre im Technik Museum Speyer sein. Nach Außerdienststellung gelang der schwarze Koloss, unter anderem über den Rhein, in das Technik Museum Speyer und zwar auf dem Wasser. Nach einer außergewöhnlichen Reise von über 1.000 Kilometern traf das ehemalige Unterseeboot der Bundesmarine am 20. August 1993 in Speyer ein.

    Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Genau das denkt sich auch der Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.. Seit vielen Jahren kommt das Team von Jürgen Weber nach Speyer, um nach dem U-Boot U9 zu schauen. Neben verschiedenen Instandhaltungsarbeiten zeigen die „Seebären“ bei speziellen Führungen ihren ehemaligen Arbeitsplatz. Dabei erklären sie den Besuchern wie ein U-Boot funktioniert und wie sich das Leben und Arbeiten unter Wasser anfühlt. Auch zum Jubiläum im Jahr 2023 ist der Veband mit dabei, geplant ist ein Jubiläumsprogramm mit Führungen auf U9, verschiedenen Vorträgen, einem Shanty Chor und weiteren Highlights. In den Vorträgen geht es unter anderem um die Geschichte der U-Boote in Deutschland, um die neue Fernsehserie DAS BOOT und natürlich um Arbeit und Leben auf U9, aus Sicht ehemaliger Besatzungsangehöriger.

    Das Jubiläumsprogramm findet vom 17. bis 21. August 2023 statt. Das Event ist im Gesamteintrittspreis des Museums enthalten.

    Das Programm in der Übersicht (Änderungen vorbehalten)

    An allen Tagen:

    • Erlebnisführungen & allgemeine Repräsentanz des VDU
    • Info-Stand mit Modell-Ubooten der IGU
    • Infomobil der Deutsche Marine

    Freitag, 18. August:

    • 14:00 Uhr - Vortrag im FORUM Kino

    Samstag, 19. August:

    • 11:00 Uhr – Vortrag auf der Bühne vor U9
    • 13:00 Uhr – Shanty Chor auf der Bühne vor U9
    • 14:00 Uhr – Vortrag im FORUM Kino
    • 15:30 Uhr - Shanty Chor auf der Bühne vor U9
    • 16:00 Uhr – Vortrag auf der Bühne vor U9

    Sonntag, 20. August:

    • 11:00 Uhr – Vortrag auf der Bühne vor U9
    • 14:00 Uhr – Vortrag im FORUM Kino
    • 16:00 Uhr – Vortrag auf der Bühne vor U9

    Fachvorträge im FORUM des Museums:

    Freitag, 18. August, 14 Uhr:
    „U-Boote in deutschen Marinen seit 1906“
    Über die ersten Versuche mit Tauchbooten wie dem „Steinhuder Hecht“ von 1762 bis hin zu den Erprobungen von Wilhelm Bauer mit dem „Brandtaucher“ in Deutschland und seinen 133 erfolgreichen Tauchfahrten mit dem „Seeteufel“ in  Russland wird zunächst die technische Entwicklung von Tauchbooten aufgezeigt. Mit dem 1906 in Dienst gestellten kaiserlichen U-Boot „SM U 1“ beginnt die Epoche deutscher Tauchboote: 374 Boote wurden zwischen 1906 und 1918 für die kaiserliche Flotte in Dienst gestellt; 1.170 U-Boote wurden zwischen 1935 und 1945 für die Kriegsmarine in Dienst gestellt. Die Bundesmarine (ab 1995 Deutsche Marine) begann 1955 mit dem Aufbau der Ubootwaffe, die in Zeiten des Kalten Kriegs bis zu 24 U-Boote umfasste. Sechs moderne U-Boote der Klasse 212 A mit Brennstoffzellen-Antrieb sind Teil des heutigen 1. U-Bootgeschwaders; ein gemeinsames Rüstungsprojekt mit Norwegen (U 212 CD) sieht ab 2025 den Bau von zwei weiteren U-Booten für die Deutsche Marine vor.

    Samstag, 19. August, 14 Uhr:
    „Mit LULA 1000 zum Wrack von U-581“
    „U-581“ war ein U-Boot des Typs VII C, das von britischen Kriegsschiffen vor der Azoreninsel Pico am 02. Februar 1942 schwer beschädigt und versenkt wurde. Das Forscher-Ehepaar Kirsten und Joachim Jakobsen entdeckte das Wrack von U-581 im September 2016 auf 870 m Tiefe, als sie mit ihrem Forschungs-U-Boot „LULA 1000“ einen seltenen Fisch in der Tiefsee verfolgten. Geschildert wird die Geschichte von Boot und Besatzung einschließlich der Kriegsgefangenschaft in Kanada und die Nachforschungen der Jakobsens 2015 in Deutschland bei Dr. Wolfgang Pohl, zu der Zeit der letzte Überlebende der Besatzung. Die Entdeckung des Wracks wurde 75 Jahre nach der Versenkung im Februar 2017 im heute JOURNAL medienwirksam verkündet. Im selben Jahr werden Dr. Helga Pohl, die Witwe von Dr. Wolfgang Pohl, und der Autor vom Ehepaar Jakobsen auf die Azoren eingeladen und im Mai 2017 erfolgt die nicht alltägliche Tauchfahrt mit der „LULA 1000“ hinunter zum Wrack von „U-581“.

    Sonntag, 20. August, 14 Uhr:
    „Militärischer Berater für die TV-Serie DAS BOOT“
    Im Juni 2016 wurde bekannt, dass sky und BAVARIA FILM eine Fernsehserie DAS BOOT neu auflegen wollten. Ein Jahr später kam es über den Verband Deutscher Ubootfahrer zum ersten Kontakt zwischen dem nicht unbedingt von der Neuauflage überzeugten Autor und den Produzenten. Erst der Blick in das Drehbuch – was gar nicht so einfach zu lesen war – überzeugte ihn von der zwei-strangigen Handlung auf See und an Land. Damit begann das Abenteuer beim Film, das mit einfachen Änderungsvorschlägen an den Drehbüchern begann, mit der mehrwöchigen Beratung beim Drehen in La Rochelle, in Prag und auf Malta fortgesetzt wurde und mit der Kontrolle der Postproduction endete.

    U-Boot-Vorträge auf der Bühne vor U9:

    Samstag und Sonntag, 19. und 20. August, jeweils um 11 Uhr:
    "Bau und Betrieb von Modell-U-Booten"
    Eine Einführung mit Tipps und Tricks durch unsere Modell-U-Bootbauer. Die Modellbaueinweisung von Experten für Anfänger, Interessierte und Fortgeschrittene.
    Dauer ca. 45 Minuten, Fragestunde ca. 15 Minuten

    Samstag und Sontnag, 19. und 20. August, jeweils um 16 Uhr:
    "Leben und Arbeiten auf einem Uboot"
    Ehemalige Besatzungsangehörige nehmen Sie auf der Bühne mit an Bord und stellen das U-boot abschnittsweise an den jeweiligen Arbeitsstellen vor. Sie berichten über das Ausrüsten des Bootes und werden Ihnen einen Eindruck geben, wie ein Tag in See ablief. Kommen Sie zur Bühne, fahren Sie mit!
    Dauer ca. 60 Minuten, Fragestunde ca. 15 Minuten


    Alle Vorträge sind im Museumseintritt inbegriffen. Für die Vorträge im FORUM Kino können Sie sich am Tag der Veranstaltung ein kostenloses Ticket an der Kasse abholen.